Kleiner Mann was nun?

Kleiner Mann, was nun?
Hans Fallada

Ein Plädoyer für Menschlichkeit
Pinneberg und Lämmchen sind verliebt. Er arbeitet als Buchhalter in Ducherow, sie als Verkäuferin in Berlin. Da bleibt nicht viel Zeit für Zweisamkeit. Noch weniger, als sie beim teuren Arztbesuch überraschend erfahren, dass Lämmchen schwanger ist. Die resolute junge Frau lässt sich davon die Laune nicht verderben, sie wird den kleinen Murkel schon durchbringen. Als die kurzen gemeinsamen Stunden mal wieder ein jähes Ende nehmen, macht Pinneberg ihr kurzerhand einen Heiratsantrag. Lämmchen sagt begeistert ja – das junge Liebesglück scheint perfekt. Wäre da nicht der Kassensturz: Wohnung, Essen, Kleidung, alles ist teuer und Pinnebergs Gehalt knapp. Und das Kind wird auch noch Geld kosten. Eine kleine Wohnung am Stadtrand, die günstigsten Lebensmittel – es wird schon reichen, irgendwie. Doch dann verliert Pinneberg seine Anstellung. Die Angst vor dem sozialen Abstieg wird real. Überall wird abgebaut. Was nun?

Berührend und warmherzig beschreibt Hans Fallada am Beispiel der Pinnebergs das Abrutschen des Mittelstands in Zeiten von Inflation und der Wirtschaftskrise 1932. Ein Jahr später wurde die Frage »Was nun?« mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beantwortet. Gegen all das setzt Fallada ein Plädoyer für Menschlichkeit, Zusammenhalt und Liebe in Zeiten der Knappheit.

Inszenierung Dariusch Yazdkhasti
Bühne Julia Hattstein

Ort: 
Stadttheater